Koch: Musikalisches Lexikon

Pastorale,

<1142> bezeichnet

  1. ein Tonstück von ländlich einfachem, aber dabey zärtlichem Charakter, wodurch der Gesang der idealischen Hirtenwelt ausgedrückt werden soll. Es wird gemeiniglich in einen mäßig langsamen 6/8 Takt gesetzt, in welchem die Noten größtentheils geschleift werden. Ein solches Tonstück hat viel Aehnlichkeit mit der Musette und mit dem Siciliano, nur daß es langsamer vorgetragen wird, als das erste, und weniger punktirte Achtel hat, als das letzte.
     
    Durch Pastorale wird
  2. auch eine kleine Oper bezeichnet, deren Inhalt eine Scene aus der eingebildeten Schäferwelt ist, und <1143> in welcher alle ausgedrückte Leidenschaften das Gepräge der ländlichen Einfalt, Naivität und Unschuld tragen müssen. Sowohl diese Gattung der Oper, als auch das vorhin beschriebene Tonstück sind seit geraumer Zeit außer Gebrauch gekommen.
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