Koch: Musikalisches Lexikon

Suite

<1463>, (franz.) Man bezeichnete mit diesem Worte eine ehedem sehr beliebte Art der Tonstücke für das Clavier oder andere Instrumente, die anjetzt ganz außer Gebrauch gekommen ist, und aus einer Folge verschiedener charakteristischer Tanzmelodien, z.E. aus der Allemande, Courante, Sarabande und Gique, bestand. Bey den ältern Suiten war es Sitte, daß die Allemande, als ein Produkt von deutscher Erfindung, den übrigen Sätzen vorher ging. [FN: Siehe Matthesons vollkommenen Capellmeister. Theil II. das 13. Hauptstück.] Gegen die Mitte des verwichenen Jahrhunderts verwandelten sich die Suiten in die so genannten Parthien, in welchen man außer den Tanzmelodien auch ein Allegro, Andante, oder Presto von willkührlichem Charakter aufnahm. Aber auch diese Parthien sind seit geraumer Zeit wieder aus der Mode gekommen. Anjetzt giebt man den Namen Parthie (Parthia oder Partita) denjenigen Tonstücken, die für mehrere Arten von Blasinstrumenten gesetzt sind, in welchen aber, außer der Menuet, selten andere charakteristische Tanzmelodien vorkommen.

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