Mattheson: Der vollkommene Capellmeister

Teil 2, Kap. 13 [Seite 40 von 41]

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Sinfonia

§. 140. Eine mäßigere Gattung giebt

XXI. Die Sinfonia, Symphonie

welche, ob sie gleich auch eine ziemliche Besetzung von Streich= und Blase=Instrumenten zugleich erfordert, dennoch so verwehnt und üppig nicht seyn darff, als das große Concert. Denn, unangesehen die Symphonien den vornehmsten Sing=Spielen zur Oeffnung dienen, so wie die Intraden den geringern, haben sie doch kein so wollüstiges Wesen an sich. In Kirchen müssen sie noch bescheidener eingerichtet werden, als auf der Schaubühne und in zimmern. Ihre Haupt=Eigenschafft besteht darin, daß sie in einem kurtzen Begriff und Vorspiel eine kleine Abbildung desjenigen machen, so nachfolgen soll. Und da kan man leicht schliessen, daß die Ausdrrückung des Affecten in einer solchen Symphonie sich nach denjenigen Leidenschafften richten müsse, die im Wercke selbst hervorragen.

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