Türk: Klavierschule

I. Kapitel.

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<33> [...]

4. Abschnitt. Vom Takte. [§. 53-68]

<88> [...]

<103> §. 64. Bey Triolen und Tripelnoten wird ebenfalls sehr häufig gefehlt; denn drey gleich lange Noten a), von welchen jede erste einen gelinden Druck, aber keine längere Dauer, erhalten sollte, werden von Vielen so eingetheilt, wie bey b) c) d) e) oder f).

Eine Ausführung ist immer schlechter, als die Andere.

Anm.
Einige Komponisten setzen häufig zwey= a) oder viergliedrige b) Figuren gegen dreygliedrige c).

Ob diese Setzart überhaupt dem Gefühl angenehm oder widrig sey, die Einheit befördere oder zerstöre, überlasse ich,nach dem, was §. 45. S. 79. von den Quintolen &c. gesagt worden ist, Andern zur entscheidung. Aber gewiß sind für Anfänger solche Stellen ganz und gar nicht, besonders wenn sie in langsamer Bewegung vorkommen, in welcher sie wohl mancher übrigens taktfete Spieler nichtnach ihrer wahren Eintheilung heraus bringen dürfte. Man quäle daher keinen Anfänger damit; denn höchstens möchte doch nur alles, was man etwa von ihm erlangen würde, ungefähr eine von den nachstehenden unrichtigen Eintheilungen seyn.

Sollte aber der Schüler solche tellen richtiger eintheilen lernen, so müßte man ihn wohl zuerst jede Stimme einzeln üben lassen, bis er sich eine mechanische Sicherheit in beyden Händer erworden hätte. Alsdann könnte es vielleicht in beyden Stimmen zusammen glücken, besonders wenn man die Bewegung ziemlich geschwind <104> nehmen ließe; denn in diesem Falle ist es schwerer, langsam zu spielen, als geschwind. Außerdem könnte man auch anfangs die in dem nachstehenden Beyspiele klein gedruckten Noten apusiren, und blos die Viertel spielen lassen:

denn ich besorge, daß die richtige Ausführung ähnlicher Stellen nur erst bey mehrerer Fertigkeit gelingen dürfte.

Die Eintheilung punktirter Noten gegen Triolen hat ebenfalls Schwierigkeiten, und ist daher von Anfängern auch nicht auf das Genaueste zu verlangen.

In dem Beyspiele a) sollten die Sechzehntheile erst nach der letzten Note der Triole gespielt werden, und zwar so, daß zwischen den beyden Triolen keine Lücke entstände; allein gewöhnlich theilen sie Anfänger so ein, wie bey b). Dafür wäre es aber noch besser, man ließe an der Dauer des Punktes etwas fehlen und schlüge das Sechzehntheil zur dritten Note der Triole an, wie bey c). Diese letztere Eintheilung mögen auch wohl verschiedene Komponisten be ähnlichen Fehlen in Gedanken haben.

in Tonstücken von einem heftigen &c. Charakter, worin viele punktirte Noten vorkommen, würde die letztere eintheilung zwar dem Ganzen nicht entsprechen; aber solche Stücke gehören auch nicht für Anfänger.

§. 65.

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