Koch: Musikalisches Lexikon

Lautenzug.

<892> Unter diesem Namen bringt man zuweilen an dem Claviere oder Fortepiano eine Veränderung des eigenthümlichen Tones dieser Instrumente an, wodurch der Ton der Laute nachgeahmt werden soll. Sie wird durch den Zug oder Druck eines Knopfes oder Griffes bewirkt, der zu diesem Behufe neben der Tastatur des Instrumentes befindlich ist. Bey dem Claviere schieben sich vermittelst dieses Zuges schmale Stückchen Blech, die oben mit Leder überzogen sind, hinter den Tangenten an die Saiten, und <893> verursachen einen gedämpften, aber nachklingenden Ton, an dem nur ein noch ganz roher Geschmack Vergnügen finden kann. Heut zu Tage findet man selten an einem guten Claviere dergleichen Züge; ehedem aber scheinen sie stark im Gebrauche gewesen zu seyn. Bey dem Fortepiano wird die unter diesem Namen bekannte Veränderung mehrentheils durch eine Art Franzen hervorgebracht, die sich vermittelst des Zuges auf die Saiten legen, und eine besondere Art von Dämpfung hervorbringen.

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