Marpurg: Anleitung zum Clavierspielen

Kap. 1.9.2.4

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Viertens. Vom Schleifer.

<52> § 1. Wenn ein angeschloßner Accent mit einer Note aus dem nächstvorhergehenden Grade vermehret wird, so nennet man dieses einen § Schleiffer, und kann selbiger von oben nach unten, wie bey Fig. 12. Tab. IV. oder von unten nach oben wie bey Fig. 13. gemachet werden. Von Schleiffern, welche den Umfang einer Terz übersteigen, wird in dem Artikel von der Zergliederung gesprochen werden.

NB: Tab. IV. Fig. 12-13

§ 2. In der Schreibart wird der Schleiffer, wenn er nicht ordentlich den andern Noten gleich ausgeschrieben, oder wenn er nicht mit den kleinen Hülfsnötchen angezeiget ist, öfters durch einen Custos, wie bey Fig. 14. 15. ingleichen durch einen kleinen schrägen Strich, wie bey Fig. 16. 17. angedeutet. In mehrstimmigen Gängen, wenn zwey Terzen durch den Schleiffer zusammen gehänget werden sollen, pfleget man sich dieser schrägen Linie besser zu bedienen. Fig. 18. 19.

NB: Tab. IV. Fig. 14-19

§ 3. Man siehet heutiges Tages verschiedne Schleiffer, wo die erste von den beyden kleinen Nötchen punctiret ist, wie Fig. 20. 21. Tab. IV. und welches man nach der dabey geschriebnen Wirkung vorträget. Aber diese Schreibart ist undeutlich, und deßwegen verwerflich.

NB: Tab. IV. Fig. 20-21

§ 4. Der Schleiffer muß die Reinigkeit des Satzes nicht verletzen, wie etwan bey Fig. 14. Tab. VI. welches falsch ist.

NB: Tab. VI. Fig. 14

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