Chr.Fr.D. Schubart: Ästhetik der Tonkunst

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[Walther, Johann Gottfried]

Johann Gottfried Walter. War Musikdirector in Weimar. Er spielte die Orgel meisterhaft, und setzte ein paar Kirchen-Jahrgänge mit vieler Gründlichkeit. Was ihn aber am meisten berühmt machte, war sein musikalisches Lexikon. Vor ihm hatte noch niemand ein Buch dieser Art geschrieben. Es ist für seine Zeiten ungemein reichhaltig, und auch heutiges Tags noch ein unentbehrliches Hülfsmittel, sonderlich was den historischen Theil der Musik betrifft. Die Ausländer, vorzüglich Martini, sprechen mit vieler Achtung davon. Es wäre zu wünschen, daß dieses Buch von einem Hiller oder Forkel wieder neu aufgelegt, und mit den nöthigen Vermehrungen bereichert würde. An Hülfsmitteln fehlt es uns jetzt ganz und gar nicht, da Rousseau, Mizler, Marpurg, Gerbert, Forkel und andere, vortreffliche Beyträge dazu geliefert haben. Walters Sohn war einer der besten Organisten Deutschlands, sonderlich ein Meister im Pedal; nur verkünstelte er den Choral zu sehr. Er war lange Musikdirector in Ulm, und starb zur Weimar in seiner Vaterstadt.

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