C. Ph. E. Bach: Versuch ... 1. Teil

Zweytes Hauptstück. Von den Manieren.

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Achte Abtheilung. Von dem Schneller. [§ 1-4]

<111> §. 1. Den kurtzen Mordent in der Gegen=Bewegung, dessen höchsten Ton man schnellt, und die übrigen beyden mit dem steiffen Finger vorträget, habe ich jederzeit, ohne Veränderung, so angedeutet, wie wir in Tab. VI. unter Fig. XCIV. sehen. Wegen dieses Schnellens kan man diese noch sonsten nicht bemerckte Manier gar wohl Schneller nennen.

§. 2. Dieser Schneller wird allezeit geschwinde gemacht und kommt niemahls anders als bey gestossenen und geschwinden Noten vor, welchen er einen Glantz giebt, und wo er just zur Ausfüllung zureicht.

§. 3. Er thut in der Geschwindigkeit die Würkung eines Trillers ohne Nachschlag, und gleichwie der letztere mit dem Nachschlage eine steigende <112> Folge liebt, so mag der Schneller gerne herunter gehende Noten nach sich haben [...] Dem ohngeachtet unterscheidet er sich von den Trillern dadurch, daß er niemahls angeschlossen und bey Schleiffungen vorkommmen kan.

§. 4. Er muß sehr geschickt ausgeübt werden, weil er sich sonst nicht gut ausnimmt, Es können ihn daher bloß die stärksten und fertigsten Finger bewerckstelligen, und man muß aus Noth oft mit einem Finger fortgehen, welches dem Stossen, so ihm natürlich ist, keinen Schaden thut. Man kan diese Manier besonders auch bey den Einschnitten brauchen (b).

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