Czerny: Pianoforte-Schule ... op. 500,III

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Kap. 6 [ c ]

[c] Vom Verschiebungs-Pedal. (Una Corda.)

<47> Dieses Pedal bringt einen sehr sanften und doch lange fortklingenden Ton hervor, und erfordert ein sehr zartes, meistens gebundenes Spiel, das man nie zum Forte steigern darf.

Bei langsamen, harmoniösen und mehrstimmigen Gesängen ist es am schicklichsten anzuwenden.

[Notenbeispiel 47-2]

<48> Man sieht, wie beim cresc: (im 9ten Takte) der Fuss nach und nach das Pedal aufheben lassen muss, so dass beim ff im 12ten Takte die Tastatur in ihre natürliche Lage kommt, und wie dann ebenfalls nach und nach der Fuss beim dim: das Pedal niederdrücken muss, so dass beim pp wieder nur ein Saite gehört wird.

Bei gebrochenen sanften Accorden und ähnlichen Passagen ist dieses Pedal in Vereinigung mit dem Dämpfungs-Pedal von schöner Wirkung. Z.B:

[Notenbeispiel 48-1]

Übrigens muss dieses Pedal nur sehr sparsam angewendet werden, und der Spieler darf ja nicht glauben, dass man jedes Piano durch Hilfe dieses Pedals hervorbringen könne.

Das schönste und ehrenvollste Piano bleibt stets jenes, welches man mit den Fingern allein durch zarten Anschlag hervorbringt, und nur, wo es bei sehr gesangreichen Stellen schicklich ist, eine andere Gattung von Ton hervorzubringen, da ist dieses Pedal anwendbar.

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