Kullak: Ästhetik des Klavierspiels - Kap. 3

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  1. Der Doppelschlag. Dieser ist eine der schönsten und brauchbarsten Manieren. Es giebt folgende vier Arten:

    a) Der Doppelschlag allein. Dieser wird durch die Zeichen [Doppelschlag, Zeichen senkrecht, Doppelschlag durchgestrichen - Grafik], auch durch kleine Noten ausgedrückt <63>

    [Notenbeispiel S. 63, Nr. 1]

    Seine Ausführung durch vier Noten

    [Notenbeispiel S. 63, Nr. 2]

    ist unrichtig. Manche Komponisten schreiben das Zeichen des Trillers auch in dieser Bedeutung; man erkennt dies, wenn wegen des schnellen Notenflusses der letztere nicht ausführbar ist, z.B.

    [Notenbeispiel S. 63, Nr. 3]

    Steht das Zeichen [Sonderzeichen] rechts von der Note oder über einem Punkte, so wird der Doppelschlag später, kurz vor der folgenden Note gespielt. - Neben einer punktirten Note wird der vierte Ton des Doppelschlags gerade auf dem Punkte gespielt, z.B.

    [Notenbeispiel S. 63, Nr. 4]

    wird so ausgeführt:

    [Notenbeispiel S. 63, Nr. 5]

    Der umgekehrte Doppelschlag hat auch das Zeichen [Doppelschlag umgekehrt - Grafik]

    b) Der geschnellte Doppelschlag, auch Rolle genannt, erhält vor dem eigentlichen Doppelschlage noch einen Hilfston auf der Stufe der Hauptnote selbst

    [Notenbeispiel S. 63, Nr. 6]

    c) <64> Der Doppelschlag mit dem Zusatze von unten ist ein Schleifer mit einem Doppelschlage, und es giebt analog dem Schleifer kurze und lange punktirte Doppelschläge

    [Notenbeispiel S. 64, Nr. 1]

    d) Der prallende Doppelschlag ist ein Pralltriller mit einem Nachschlage. Die beiden ersten Töne werden sehr schnell, die beiden anderen etwas langsamer gespielt, aber doch so, daß die Hauptnote die Hälfte ihres Werthes behält

    [Notenbeispiel S. 64, Nr. 2]
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