Türk: Klavierschule

Kap. 4, Abs. 2 (c)

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(c) Von dem Schneller. [§. 24-26]

<251> §. 24. Der Schneller (Pincé renversé) hat den Ton der Hauptnote selbst, und außer diesem die Sekunde, zu Vorschlägen. Er wird, in Ermangelung eines eigenen Zeichens, durch zwey Nötchen a) angedeutet, und jedesmal sehr geschwind gespielt (b). [C.P.E.] Bach gab ihm die erwähnte Benennung deswegen, weil der zweyte (höhere Ton dieser Manier äußerst kurz angegeben undgelichsam heraus geschnellt werden muß.

§. 25. Da der Schneller nur auf einerley Art und folglich immer unverändert vorkommt, so ist wenige dabey zu bemerken. Indeß wird doch von Seiten des Spielers eine vorzügliche Geschwindigkeit, Stärke und Schnellkraft der Finger erfordert, wenn diese Manier ihrem Endzwecke, gewisse Stellen noch lebhafter (brillanter) zu machen, gehörig entsprechen soll. Den Daumen und kleinen Finger kann man daher bey dem Schneller gar nicht, oder nur im äußersten Nothfalle, gebrauchen. Dagegen ist es allenfalls erlaubt, einen Finger fortzurücken (a), oder den dritten nach dem zweyten einzusetzen (b). Aehnliche Freyheiten in Ansehung der Fingersetzung sind bey dem Schneller auch deswegen zu entschuldigen, weil er eigentlich nur bey kurz abzusetzenden Tönen vorkommt. In solchen Fällen ist aber das Fortrücken &c. nicht fehlerhaft. [...] <252>

§. 26. Vor einer wiederholten Note (a), besonders wenn eine tiefere folgt (b), bey mehreren fallenden Sekunden (c), vor Einschnitten (d), nach Pausen (e), vor Sprüngen (f), bey einer einzelnen steigenden Sekunde (g) u.s.w. pflegt man den sChneller anzubringen. Nur darf er nie vor einer durchgehenden Note gebraucht werden, daher wäre das Beyspiel (h) nicht nachzuahmen.

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