Koch: Musikalisches Lexikon

Ballade.

<212> Eine Art von Gesang über mehrere Strophen eines Gedichtes dessen Hauptinhalt Liebe ist, und die, weil sie ursprünglich tanzend gesungen wurde, eine dazu angemessenen Gang der Verse hatte. Sie ist italiänischen Ursprungs, hat ihren Namen von Ballo (der Tanz) erhalten, und war schon in dem zwölften Jahrhunderte in Italien üblich.

Unsere modernen Balladen weichen nicht merklich von den Romanzen ab, und erfordern, weil sie anjetzt blos zum Gesange bestimmt sind, ein lyrische Versart. Die Melodie der Ballade, deren Charakter von dem Inhalte des Gedichtes <213> bestimmt wird, ist weder an eine besondere Form, noch an eine besondere Taktart gebunden. Seit einiger Zeit hat man angefangen, sie nicht so, wie bey dem Liede, mit jeder Strophe des Textes zu wiederholen, sondern den Text ganz durch zu komponiren.

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