Koch: Musikalisches Lexikon

Prall-Triller.

<1168> Ueber diese Spielmanier, die mit [...] bezeichnet wird, sind die Tonlehrer der praktischen Musik nicht einerley Meinung. Einige verstehen darunter die vier ersten Noten des gewöhnlichen Trillers, der mit dem Hülfstone angefangen wird;1 z.E.

Notenbeispiel Sp. 1168, Nr. 2

andere erklären ihn für eine Manier, die mit der Hauptnote anfängt, die darüber liegende Stufe durchgehend berühret, und wieder in den Hauptton zurück gehet,2 z.E.

Notenbeispiel Sp. 1168, Nr. 3

Die Ursache dieses Unterschiedes liegt darinne, daß jene den gewöhnlichen Triller mit dem Hülfstone, oder mit dem über der Hauptnote liegenden Tone, diese aber denselben mit dem Haupttone selbst, anfangen. Man mag sich bedienen welcher von den beyden angezeigten Arten des Pralltrillers man wolle, so müssen die beyden abwechselnden Töne desselben mit mehr Schärfe <1169> und Geschwindigkeit ausgeübt werden, als bey dem gewöhnlichen Triller.

Fußnoten:

Fußnote 1 (Sp. 1167/1168):

Dahin gehört z.E. Reichardt. Siehe Ueber die Pflichten des Ripien-Violonisten, p. 50.

Fußnote 2 (Sp. 1167/1168):

Zu diesen gehört z.E. Tromlitz. Siehe dessen Ausführlicher und gründlicher Unterricht die Flöte zu spielen.

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