Übersicht
Tonartencharakteristik
Dieser Beitrag steht als gepackter PDF auch zum Download (ca. 200 kb) bereit.
Tonartencharakteristik
Die Dur-Tonarten
-
(Bartolus 1614):
Also ist das C dem Marti zugeeignet, vnd dannen her kömmt es auch, dass alle stücke vnd melodeyen, oder gesänge vnd gethön, welche aus C gehen, einen geschwind auffahrenden freudigen vnd kriegerischen muth im menschen erwecken, wenn ihn sonderlich die Martis Kinder, vnd dergleichen mannhaffte kriegerische Leute hören, singen, oder geigen, oder pfeiffen, da fahren sie auff, jauchtzen, schreien, pochen vnd poltern, vnd wissen bald nicht, wie sie sich mit solchem gleichsam furchtsamen wesen sollen lustig gnug vnter einander erzeigen, Vnd dannenher kömmt es auch, dass man diesen Thon in Feldgeschreyen, Posaunen und Heertrummeln, vnd in sturmblasen, vnd dergleichen gethöne das zum Kriegswesen gehöret, meistentheils gebrauchet, dieweil derselbe die mannheit des Helden aufmuntert vnd recht behertzt machet.
-
(Charpentier 1690):
Gay et guerier
[freudig und kriegerisch]
-
(Rousseau 1691):
[...] pour les choses gayes & pour celles qui marquant de la grandeur [...]
[für fröhliche Sachen und solche, die Größe haben]
-
(Mattheson 1713, S. 240):
hat eine ziemliche RUDE [rohe] und freche Eigenschafft / wird aber zu REJOUISSANCEN [gemeint ist die Tanzart Rejouissance], und wo man sonst der Freude ihren Lauff läst / nicht ungeschickt seyn; dem ungeachtet kan ihn [d.h. die Tonart] ein HABILer [fähiger] COMPONIST [...] zu gar was CHARMANTES umtauffen / und füglich auch in TENDREN [zarten, zärtlichen] Fällen anbringen.
-
(Rameau 1722):
[...] convient aux Chants d'allegresse & de rejoüissance
[geeignet für Gesänge der Freude und des Zeitvertreibs]
-
(Vogler 1779):
[...] deswegen wird zu einem Gemaelde, zu den puren Wasserarien, zu lautern Gegenstaenden vielleicht C[-Dur] der faehigste Ton seyn.
-
(Ribock 1783):
C dur ist vielleicht zu jedem Affecte brauchbar, wird aber keinen gar stark und markirt ausdruecken; ist nicht sehr edel, aber auch gar nicht gemein. Es sieht aus wie Lilla, und riecht nach Leucojen.
-
(Schubart 1784/85, S. 377):
[...] ist ganz rein. Sein Charakter heißt: Unschuld, Einfalt, Naivetät, Kindersprache.
-
(Cramer 1786, Sp. 1185):
Eine Mischung von heiterer Frölichkeit und sanftem Ernst, ist der Hauptzug dieser Tonart. Menuetten und anmuthige Sonaten sind unter andern ihren Eigenschaften angemessen.
-
(Grétry 1797):
noble et franche
[edel und aufrichtig]
-
(Vogler 1798; zitiert nach Kelletat 1982, S. 76):
[...] Ein majestätischer Ton, [mit] wenig [klangfarblichem] Reiz.
-
(Knecht 1803):
heiter und rein
-
(Hoffmann 1815):
C-Dur Terz-Accord (fortissimo): Aber in toller, wilder Lust laßt uns über den offenen Gräbern tanzen. - Laßt uns jauchzen - die da unten hören es nicht. - Heisa - Heisa - Tanz und Jubel, der Teufel zieht ein mit Pauken und Trompeten!
[...]
-
(Rochlitz 1824, S. 187):
[...] prächtig
-
(Hand 1837):
[...] ist in unsrer Musik die Grundlage aller weiteren Entwicklung, und spricht
das Menschliche im Gefühl rein und sicher aus; daher wählt [...] der bestimmte Entschluß, die Zuversicht diese Tonart, die sich deshalb außer Anderem sowohl für kindliche Lieder, als auch für den Choral und den Marsch des Kriegers eignet [...] In größerer rhythmischer Lebendigkeit spricht sie den Lebensfrohsinn aus [...] Es hat diese Tonart aber eine große Allgemeinheit, so daß sie von rücksichtslosen Componisten zu Allem gewählt wird, und daher im Gebrauch abgenutzt, ja gemisbraucht scheint [...]
-
(Berlioz 1856):
Grave mais sourd et terne
[schwermütig, dabei gedämpft und glanzlos]
siehe auch Des-Dur
-
(Cramer 1786, Sp. 1185):
das Edle, Erhabene der vorigen Tonart [Fis-Dur] verliert etwas von seiner Groeße, und das Befremdende bleibt.
-
(Berlioz 1856):
Moins terne [als C-Dur] et distingué
[weniger gedämpft als C-Dur und vornehm]
-
(Bartolus 1614):
Das D wird dem Jovi zugeeignet, vnd gleichwie derselbe sonderliche andächtige vnd sittsame Leute machet, vnd ihre affecten zu sonderlicher andacht in ihren Religionsvbungen, Sie mügen recht oder vnrecht seyn, treibet: Also erreget auch dieser Thon eine sonderliche andacht vnd gravitetische sittsamkeit in den gemüthen der menschen, vnd wird billich sehr wohl gebrauchet in Kirchen aus demselben zu singen.
-
(Charpentier 1690):
Joyeaux et tres Guerier
[freudig und sehr kriegerisch]
-
(Rousseau 1691):
[...] pour les choses gayes & pour celles qui marquant de la grandeur
[...]
[für fröhliche Sachen und solche, die Größe haben]
-
(Masson 1697):
[...] agreable, joyeux, éclatant, & propre pour des chants de
victoire [...]
[angenehm, freudig, glänzend und geeignet für Siegesgesänge]
-
(Mattheson 1713, S. 242f):
ist von Natur etwas scharff und eigensinnig; zum Lermen / lustigen /
kriegerischen / und auffmunternden Sachen wol am allerbequemsten; doch wird
zugleich niemand in Abrede seyn / daß nicht auch dieser harte Tohn
[...] / gar artige und frembde Anleitung zu DELICATEN Sachen geben könne.
-
(Rameau 1722):
[...] convient aux Chants d'allegresse & de rejoüissance [...] le
grand & le magnifique ont encore lieu [...]
[eignet sich für Gesänge des Freude und der Unterhaltung, das
Große und Prächtige hat ebenfalls Raum]
-
(Junker 1777, S. 53):
eine der heiter erregtesten Tonarten, indem der lustige Lärm einer
einträchtigen Masse, der sich allenfalls durch die Trompete im Voraus
ankündigt, ganz ihrem eigenthümlichen Sinne entspreche. Doch auch
Zufriedenheit, Ruhe und Friede des Herzens, das denkende Walten des Verstandes,
die männlich erhabene Grazie, der sich die klagendende Unschuld des
Weibes im wohltuen den harmonischen Contrast gegenüberstellt, sprechen
aus ihren Klängen.
-
(Vogler 1779):
Das D[-Dur] wirft Feuer in die Herzen. Nun wird der ganze Koerper belebt,
der Geist schwingt sich zu Heldenthaten, wird zu frechen, freudigen, ja etwas
ausgelassenen Lobgesaengen aufgemuntert. Auch der Donnergott hat Anspruch
auf diesen Ton.
-
(Vogler 1781):
aufbrausende Munterkeit
-
(Ribock 1783):
D dur halte ich fuer schlecht; Musquetierfreude, glaube ich, kann es mahlen
-
(Schubart 1784/85, S. 379):
Der Ton des Triumphes, des Hallelujas, des Kriegsgeschrey's, des Siegsjubels.
Daher setzt man die einladenden Symphonien, die Märsche,
Festtagsgesänge, und himmelaufjauchzenden Chöre in diesen Ton.
-
(Cramer 1786, Sp. 1185):
Der Ernst wird verdraengt, das sanfte verschwindet, und ausgelassene, oft
niedrige Lustigkeit vertritt seine Stelle. Ganz die Tonart fuer drollichte
Stücke und lustige Taenze.
-
(Grétry 1797):
brillante
[glänzend]
-
(Vogler 1798; zitiert nach Kelletat 1982, S. 76):
stärkerer Ausdruck [als G-Dur]. Ein rascher Ton, zum Pomp wie zum
Geräusch, Kriegslärm usw. geeinet --, ja rauschend.
-
(Knecht 1803):
pompos und rauschend
-
(Hoffmann 1815):
D Terz-Quart-Sext-Accord (piano): Das Leben treibt sein neckendes Spiel auf
allerlei Weise. - Warum wünschen - warum hoffen - warum verlangen?
-
(Hand 1837):
[...] Zauberische Lichthelle schwebt durch die Tonart [...] in ruhiger Bewegung
[stimmt D-Dur] zu dem männlich klaren Blick aufs Leben [...]
-
(Berlioz 1856):
Gai, bruyant, un peu commun
[fröhlich, ein wenig gewöhnlich]
siehe auch Cis-Dur
-
(Schubart 1784/85, S. 378):
Ein schielender Ton, ausartend in Leid und Wonne. Lachen kann er nicht, aber
lächeln; heulen kann er nicht, aber wenigstens das Weinen grimassiren. - Man kann sonach nur seltene Charaktere und Empfindungen in diesen Ton verlegen.
-
(Heinse 1795, 1. Bd., S. 55):
Des dur geht in den Schauder ueber vor verborgnen Persischen Sultanen, oder Daemonen. Des dur und Fis dur bleiben deßwegen auch die Grenze der musikalischen Welt.
-
(Hand 1837):
eignet sich nicht für das Scherzhafte, doch eher für das Excentrische
[...] Allein auch einen pathetischen Schritt kann Des dur annehmen und dann
ein Gefühl des Selbstvertrauens und der keck vorschreitenden Gravität
in sich fassen. Es eignet sich für Darstellung der hohen Schönheit,
des Prächtigen, des Glanzvollen und trägt eine große Fülle
in sich. Nicht minder aber kann das Leidvolle Überwiegen, ohne jedoch
das Kräftige vermissen zu lassen, sey es ein Vertrauen auf eigene
Hülfe, oder auf Beistand von Oben [... ]
-
(Berlioz 1856):
Majestueux
[erhaben]
-
(Charpentier 1690):
Querelleur et Criard
[lärmend und laut]
-
(Mattheson 1713, S. 250):
drucket eine Verzweiflungs=volle oder gantz tödliche Traurigkeit
unvergleichlich wol aus; ist vor EXTREM-verliebten Hülff= und Hoffnungslosen
Sachen am bequemsten / und hat bey gewissen Umständen so was schneidendes
/ scheidendes / leidendes und durchdringendes / daß es mit nicht als
einer FATALen Trennung Leibes und der Seelen verglichen werden mag.
-
(Rameau 1722):
convient également aux Chants tendres & gais [...] le grand &
le magnifique ont encore lieu [...]
[geeignet für zärliche wie freudige Gesänge; das Große
und Erhabene hat ebenfalls Raum]
-
(Quantz 1752, S. 203):
[...] um so wohl den Affect der Liebe, Zärtlichkeit, Schmeicheley,
Traurigkeit, auch wohl, wenn der Componist ein Stück darnach einzurichten
weis, eine wütende Gemüthsbewegung, als die Verwegenheit, Raserey
und Verzweifelung, desto lebhafter auszudrücken: wozu gewisse Tonarten,
als: E moll, C moll, F moll, Es dur, H moll, A dur, und E dur, ein Vieles
beytragen können.
-
(Vogler 1779):
Das E[-Dur] kann das Feuer [der verliebten und dabey zaertlichen Leidenschaft]
am allervorzueglichsten schildern, in so weit es durch die Heftigkeit der
durchdringlichsten Flammen in das Auge faellt.
-
(Ribock 1783):
E dur, wie wenn ein sonst Zanksuechtiger recht froelich, oder lieber lustig
ist: eine Haerte bleibt fuehlbar. Gelb ist die Farbe und Macis Geruch.
-
(Schubart 1784/85, S. 379):
Lautes Aufjauchzen, lachende Freude, und noch nicht ganzer, voller Genuß
[...]
-
(Cramer 1786, Sp. 1185):
der Stolz wird hervorstechend und abstoßend.
-
(Heinse 1795, 1. Bd., S. 55):
E die vierte [Stufe ueber dem Stande der Natur = C-Dur]. Bis dahin koennen wir steigen; der Ausgang und Kontrast von C ist noch sehr merklich; E ist die große schoene Terz davon. Wir geben deßwegen dem E dur den Charakter himmlisch. Er ist das Hoechste, wohin die schoene Natur steigt.
-
(Grétry 1797):
aussi éclatante que la gamme précédente [Es-Dur] étoit
noble et rembrunie
[ebenso glanzvoll wie Es-Dur ist sie zugleich edel und finster]
-
(Knecht 1803):
feurig und wild
-
(Hoffmann 1815):
E dur=Sexten=Akkord (ancora più forte): Halt dich standhaft, mein
Herz! - brich nicht berührt von dem sengenden Strahl, der die Brust
durchdrang. - Frisch auf, mein wackrer Geist! rege und hebe dich empor in
dem Element, das dich gebar, das deine Heimat ist! E dur=Terz=Akkord (forte):
- Sie haben mir eine herrliche Krone gereicht, aber was in den Diamanten
so blitzt und funkelt, das sind die tausend Tränen, die ich vergoß,
und in dem Golde gleißen die Flammen, die mich verzehrten. - Mut und
Macht - Vertrauen und Stärke dem, der zu herrschen berufen ist im
Geisterreich!
-
(Hand 1837):
Eine der hellsten, stärksten Farben, vielleicht vergleichbar mit brennendem
Gelb, dient [...] dem lebensfrohen Jubel; [... bezeichnet] das Feierliche
in höchster Potenz [...] Zum schmerzvollen Gefühl, zur versinkenden
Trauer erscheint sie untauglich; denn ihr ganzes Wesen ist offen und frei
und daher auch für Andacht und Frömmigkeit nur anwendbar, wo die
Freude in Gott lebendig geworden ist, oder das Herz vertrauensvoll dem Ewigen
sich hingibt [...] Dagegen kann der heftige Affect des Schreckens oder des
Abscheus auch in dieser Tonart, wenn die Behandlung der Melodie das ihrige
leistet, Kraft und Feuer gewinnen [...]
-
(Berlioz 1856):
Brillant, pompeux, noble
[glänzend, prächtig, erhaben]
-
(Charpentier 1690):
Cruel et Dur
[Grausam und roh]
-
(Mattheson 1713, S. 249f):
hat viel PATHETIsches an sich; will mit nichts als ernsthafften und dabey
PLAINITVEN [klagenden] Sachen gerne zu thun haben / ist auch aller Uppigkeit
gleichsam spinnefeind.
-
(Quantz 1752, S. 203):
[...] um so wohl den Affect der Liebe, Zärtlichkeit, Schmeicheley,
Traurigkeit, auch wohl, wenn der Componist ein Stück darnach einzurichten
weis, eine wütende Gemüthsbewegung, als die Verwegenheit, Raserey
und Verzweifelung, desto lebhafter auszudrücken: wozu gewisse Tonarten,
als: E moll, C moll, F moll, Es dur, H moll, A dur, und E dur, ein Vieles
beytragen können.
-
(Vogler 1779):
das Es[-Dur] [dient] zur Nacht.
-
(Ribock 1783):
Es dur vielleicht minder majestaetisch [als B-Dur], aber noch angreifender,
durchaus Leben und Activitaet, edel und hitzig. Hochponceau; Zimmet mit
Orangenbluete.
-
(Schubart 1784/85, S. 377):
der Ton der Liebe, der Andacht, des traulichen Gesprächs mit Gott; durch
seine drey B, die heilige Trias [Dreifaltigkeit] ausdrückend.
-
(Cramer 1786, Sp. 1185):
Es dur, immer noch stille Majestaet, die, wiewohl zum Vortheil der Tonart,
etwas vom Glaenzenden der vorigen vernachlaeßigt, sich nicht sosehr
von der Empfindung des Zuhoerers entfernt, sondern sein Gefuehl erregt, ihm
interessant und nie zuwider wird; und eben dadurch etwas unbeschreiblich
Sanftes erhaelt, das auch dem musikalischen Gefuehl des Nichtkenners nicht
verborgen bleibt.
-
(Heinse 1795, 1. Bd., S. 55):
Es dur geht in das Feyerliche der Priesterschaft [...] Es dur ist so edel, so feyerlich, so wuerdig, weil Es als kleine Terz dem sanft klagenden C diente, nun aber von seinem traurigen Geschaeft zu der herrlichen eignen Existenz erhoben worden ist, daß ihr selbst dessen schoene Quinte G als reizende große Terz, und dessen ruehrende kleine Septime, als praechtige Quinte dient. Zaertlich erinnert sie sich bey ihrem Glueck zuweilen ihres vorigen Zustandes.
-
(Grétry 1797):
noble et pathétique; elle est élevée d'un demi-ton de
celle de ré majeur et ne lui ressemble en rien
[erhaben und leidenschaftlich; die Tonart liegt ein halben Ton über
D-Dur, und ähnelt ihr in keiner Weise]
-
(Koch 1802, Sp. 543):
Eine der gebräuchlichsten unserer 12 harten [Dur-]Tonarten. Es ist hier noch anzumerken, daß die Tonart auch der Feldton genannt wird, weil die bey der Kriegsmusik
gewöhnlichen Instrumente in diesen Ton eingestimmt sind. So bedient man sich z.B. bey den militärischen Auszügengewöhnlich der es-Trompeten, der es-Clarinetten usw.
-
(Knecht 1803):
praechtig und feierlich
-
(Hoffmann 1815):
Es-Dur (forte): Zieh ihm nach! - zieh ihm nach! - Grün ist sein Kleid
wie der dunkle Wald - süßer Hörnerklang sein sehnendes Wort!
- Hörst du es rauschen hinter den Büschen? Hörst du es
tönen? - Hörnerton, voll Lust und Wehmut! - Er ist's - auf! ihm entgegen!
-
(Hand 1837):
[...] kann die vieldeutigste Tonart heißen [...] bald erscheint sie
in glanzvoller Farbe geeignet für den kräftigen Aufruf und die
Ermuthigung [...] Wenn wir E dur vergleichen, können wir dieses eine
weibliche, Es dur eine männliche Tonart nennen [...]
-
(Berlioz 1856):
Majestueux, assez sonore, doux, grave
[majestätisch, durchaus vollklingend, süß, schwermütig]
-
(Bartolus 1614):
Gleicher massen dass der Thon oder Clavis F dem Monden zugeeignet sey, wird auch aus dem erkennet, dass er zwar einen Weibischen vnd sittsamen, aber doch gleichwohl Weiberheroischen, vnd gleichsam Königischen Thon von sich gibet, Vnd auch einen halben vnd gleichsam Weibmännischen muth in den Menschen erreget, gleichwie auch der Mond der Sonnen, als des Gestirns Königes Weib ist, vnd auch ein gross ansehen vnd Licht, aber doch nicht das grösste, wie die Sonne hat. Eben solche affecten vnd bewegungen pfleget auch der Mond in seinen Kindern zu erregen, wie der Thon aus dem F zu erwecken pfleget, wenn ein gesang aus demselben gehet.
-
(Charpentier 1690):
furieux et Emporté
[wütend und temperamentvoll]
-
(Rousseau 1691):
Pour les Pièces devotes ou chants d'Eglise [...]
[für demutsvolle Stücke oder Kirchengesänge]
-
(Masson 1697):
[...] naturellement gay mêlé de gravité [...]
[natürliche Fröhlichkeit vermischt mit Ernsthaftigkeit]
-
(Mattheson 1713, S. 241f):
ist CABABLE [in der Lage] die schönsten SENTIMENTS [Gefühle] von
der Welt zu EXPRIMIREN [auszudrücken], es sey nun Großmuth /
Standhafftigkeit / Liebe / oder was sonst in dem Tugend=Register oben an
stehet / und solches alles mit einer der massen natürlichen Art und
unvergleichlichen FACILITÉ [Leichtigkeit], daß gar kein Zwang
dabey vonnöthen ist. Ja die Artigkeit und ADRESSE [Charakter] dieses
Thons ist nicht besser zu beschreiben / als in Vergleichung mit einem
hübschen Menschen / dem alles was er thut / es sey so gering es immer
wolle / PERFECT gut anstehet / und der / wie die Frantzosen reden / BONNE
GRACE [Anmut] hat. [...]
-
(Rameau 1722):
il convient aux tempestes, aux furies & autres sujets de cette espece.
[eignet sich für Unwetter, Furientänze und andere Themen dieser
Art]
-
(Vogler 1779):
Das F[-Dur] dient zu einer Meerstille
-
(Schubart 1784/85, S. 377):
Gefälligkeit und Ruhe.
-
(Cramer 1786, Sp. 1185):
Alles Große ist weg; sanfte Wuerde und holdes Laecheln sticht unverkennbar
hervor.
-
(Heinse 1795, 1. Bd., S. 55):
F dur ist, wenn ich mich so ausdruecken darf, schon um einen Grad besonnener, als das junge frohe Leben im C dur.
-
(Grétry 1797):
mixte
[vermischt]
-
(Vogler 1798; zitiert nach Kelletat 1982, S. 76):
sehr still
-
(Knecht 1803):
sanft u. ruhig
-
(Hoffmann 1815):
F dur: Ha, wie geht das Herz dir auf in Sehnsucht und Liebe, wenn ich dich
voll glühendem Entzücken mit Melodien wie mit liebenden Armen umfasse.
- Du magst nie mehr weichen von mir, denn jene geheime Ahnungen, die deine
Brust beengten, sind erfüllt. Der Ton sprach wie ein tröstendes
Orakel aus meinem Innern zu dir!
-
(Hand 1837):
[...] malt den Frieden und Freude in vielfacher Form bald als leichten Scherz
und guthmüthige Posse [....] bald als kindliche Fröhlichkeit [...],
bald in der Zufriedenheit mit der Welt [...] oder in der Ruhe eines
genüglichen Lebens [...] oder in der Innigkeit befriedigender,
tröstender Liebe [...]
siehe auch Ges-Dur
-
(Cramer 1786, Sp. 1185):
herrliche Mischung von einem edlen, und wegen des seltnen Gebrauchs der Tonart
befremdenden, erhabenen Stolze, geschickt, den Zuhoerer in bewunderndes Staunen
zu setzen.
-
(Heinse 1795, 1. Bd., S. 55):
[...] noch mehr [verschwindet der Stand der Natur = C-Dur] in Fis dur, das voellig gekuenstelt ist. [...] Des dur und Fis dur bleiben deßwegen auch die Grenze der musikalischen Welt.
-
(Grétry 1797):
dure, parce qu'elle est surchargée d'accidens
[hart, weil sie überladen ist mit Versetzungszeichen]
-
(Hand 1837):
Fis/Ges-dur: [...] welche sich nur dadurch unterscheiden, daß durch
seine Beziehung und Entwicklung Fis dur heller lautet [...] drückt
feierlichen Muth und den wohlthuenden Genuß errungener Ruhe aus; doch
wird auch möglich seyn eine noch trotzende, auf eigene Kraft stolzirende
Leidenschaft damit zu bezeichnen [...]
-
(Berlioz 1856):
Brillant, Incisif
[strahlend, schneidend]
-
(Bartolus 1614):
Das G wird dem Mercurio zugeeignet, dannenher kommet es auch, dass weil alle gelehrten vnd Künstler meistentheils Mercurialischer Natur, vnd demselben Planeten sehr vnterworffen seind, dass man fast in allen partibus Musicis keinen anderen Thon vnd melodey weren, auff welches Clavem mehr Stück gemacht vnd componiret werden, alss aus dem G. Dass also alle derselben gesänge Componisten vnd Meister gantz heimlich von der Natur des Mercury, ihnen aber vnwissent, gezogen vnd getrieben werden, dass sie mit solchem thun, das ist, mit den gesängen auss dem G. dem Mercurio, als ihrem Patrono, gleichsam hofieren, und zu lieb ihre Kunst, nach seiner Natur erweisen müssen, welches mich vnd viel andere offt sehr zu wundern, vnd auch dessen zu lachen verursachet hat, dass die Natur vff solche weise, so heimlich mit den Menschen Kindern zu spielen pfleget.
-
(Charpentier 1690):
Doucement joyeux
[süß, freudig]
-
(Rousseau 1691):
Il y a des Tons propres pour [...] le tendre
[geeignet für das Zärtliche]
-
(Masson 1697):
[...] gay & brillant
[fröhlich und glänzend]
-
(Mattheson 1713, S. 243f):
hat viel INSINUANTes [Eindringliches] und redendes in sich; er [d.h. die
Tonart] BRILLIrt dabey auch nicht wenig / und ist so wol zu SERIEUsen
[ernsthaften] als munteren Dingen gar geschickt. Kirch. [Athanasius Kircher:
Musurgia universalis, 1650] nennt ihn: "[...] Verliebt und wollüstig."
Anderswo auch: "[...] einen ehrlichen Hüter der Mäßigkeit"
[...] Corv. [Corvinus] "Er ist den lustigen und verliebten Sachen zugethan."
[...]
-
(Rameau 1722):
convient également aux Chants tendres & gais
[eignet sich gleichermaßen zu zärtlichen und fröhlichen
Gesängen]
-
(Vogler 1779):
Das G[-Dur] ist schon munterer [als C-Dur], aber doch nicht aufbrausend.
Die naive Handlungen, besonders des unschuldigen laendlichen Vergnuegens,
koennen hierinn simpler als in den andern Toenen ausgedrueckt werden.
-
(Ribock 1783):
Muellerfarbe
-
(Schubart 1784/85, S. 380):
Alles Ländliche, Idyllen- und Eklogenmäßige, jede ruhige
und befriedigte Leidenschaft, jeder zärtliche Dank für aufrichtige
Freundschaft und treue Liebe; - mit einem Worte, jede sanfte und ruhige Bewegung des Herzens läßt sich trefflich in diesem Tone ausdrücken.
Schade! daß er wegen seiner anscheinenden Leichtigkeit, heut zu Tage
so sehr vernachlässiget wird. Man bedenkt nicht, daß es im
eigentlichen Verstande keinen schweren und leichten Ton gibt: vom Tonsetzer
allein hangen die scheinbaren Schwierigkeiten und Leichtigkeiten ab.
-
(Cramer 1786, Sp. 1185):
Der sanfte Ernst der vorigen Tonart [C-Dur] verliert sich beynahe ganz in
einem groesserm Grade der Froelichkeit, die aber doch noch mit vieler Anmuth
gemischt ist.
-
(Heinse 1795, 1. Bd., S. 55):
Die Quinta davon [von C-Dur], G, ist gleichsam die erste Stufe ueber dem Stande der Natur.
-
(Grétry 1797):
est guerrière, et n'a pas la noblesse de celle d'ut majeur
[ist kämpferisch und besitzt nichts Erhabenes wie C-Dur]
-
(Vogler 1798; zitiert nach Kelletat 1982, S. 76):
Favoritton der Idyllen. Man gebraucht ihn zur Zeichnung eines lichten
Landschaftsgemäldes mit vielem Glück.
-
(Knecht 1803):
angenehm und laendlich
-
(Rochlitz 1824, S. 187):
beruhigend.
-
(Hand 1837):
[...] kann in seiner Durchschaulichkeit, wenn der Künst-ler das Einfache
nicht zu behandeln weiß, bis zum Bedeutungslosen sinken. In dieser
Tonart aber spricht sich die Innigkeit der Treue [...] aus; [...] Doch eignet
sie auch zu jeder Art von leichtfertiger Demonstration und selbst für
ironische Spiele und leicht gehaltenen Scherz [...] Der charakterisierende
Künstler wird [...] sie in [...] halbkomischer Darstellung ausdrucksvoll
behandeln [...]
-
(Berlioz 1856):
Un peu gai, avec une tendance commune
[ein wenig fröhlich mit einer Richtung ins Gewöhnliche]
siehe auch Fis-Dur
-
(Schubart 1784/85, S. 378):
Triumph in der Schwierigkeit, freyes Aufathmen auf überstiegenen
Hügeln; Nachklang einer Seele, die stark gerungen, und endlich gesiegt
hat - liegt in allen Applicaturen dieses Tons.
-
(Berlioz 1856):
Moins brillant [als Fis-Dur], plus tendre
[weniger glänzend als Fis-Dur und zärtlicher]
-
(Charpentier 1690):
Joyeux et champetre
[freudig und ländlich]
-
(Rousseau 1691):
Pour les Pièces devotes ou chants d'Eglise
[Für demutsvolle Stücke oder Kirchengesänge]
-
(Mattheson 1713, S. 250):
greifft sehr an / ob er gleich BRILLIret / und ist mehr zu klagenden und
traurigen PASSIONEN [Leidenschaften] als zu DIVERTISSEMENS [zur Unterhaltung]
geeignet; insonderheit schickt er sich sehr gut zu VIOLIN-Sachen.
-
(Rameau 1722):
convient aux Chants d'allegresse & de rejoüissance [...] le grand
& le magnifique ont encore lieu [...]
[geeignet für Gesänge der Freude und des Zeitvertreibs; das Große
und Erhabene hat ebenfalls Raum]
-
(Quantz 1752, S. 203):
[...] um so wohl den Affect der Liebe, Zärtlichkeit, Schmeicheley,
Traurigkeit, auch wohl, wenn der Componist ein Stück darnach einzurichten
weis, eine wütende Gemüthsbewegung, als die Verwegenheit, Raserey
und Verzweifelung, desto lebhafter auszudrücken: wozu gewisse Tonarten,
als: E moll, C moll, F moll, Es dur, H moll, A dur, und E dur, ein Vieles
beytragen können.
-
(Vogler 1779):
Das A[-Dur] ist noch spitziger [als D-Dur]: da aber sein Umfang nicht die
Mitte der Geige, nemlich wie das D[-Dur] die zwey mittlern Saiten d und a
beherrschet: so kann das A[-Dur] nicht sowohl zum Aufbrausenden, wie das
D[-Dur], dienen. Gluecklicher wird das Feuer der verliebten und dabey zaertlichen
Leidenschaft, als einer raschen, hierdurch gemalt.
-
(Vogler 1781):
[schildert] helle Gegenden
-
(Ribock 1783):
Ausdruck der Freude, der Froehlichkeit, des Tanzes. Schoen Sächsischgruen,
Zitronen erfrischender Geruch.
-
(Schubart 1784/85, S. 379):
Dieser Ton enthält Erklärungen unschuldiger Liebe, Zufriedenheit
über seinen Zustand; Hoffnung des Wiedersehens beym Scheiden des Geliebten;
jugendliche Heiterkeit, und Gottesvertrauen.
-
(Cramer 1786, Sp. 1185):
etwas Stolz mischt sich mit dem Lustigen der vorigen Tonart [D-Dur], und
schwaecht es.
-
(Grétry 1797):
brillante
[glänzend]
-
(Vogler 1798; zitiert nach Kelletat 1982, S. 76):
sehr schneidend
-
(Knecht 1803):
froelig und hell
-
(Rochlitz 1824, S. 187):
freundlich
-
(Hand 1837):
[...] An Innigkeit überwiegt diese Tonart alle anderen, wenn weder
Leidenschaftlichkeit die ruhige Hingabe stört, noch eine schmerzliche
Sehnsucht die Reinheit das Glücks trübt [...]
-
(Berlioz 1856):
Brillant, distingué, joyeux
[glänzend, vornehm, freudig]
-
(Vogler 1779):
das As[-Dur] [dient] zum plutonischen Reiche.
-
(Vogler 1781):
As[-Dur] [wird] eine schwarze Idee vorstellen
-
(Schubart 1784/85, S. 378):
der Gräberton. Tod, Grab, Verwesung, Gericht, Ewigkeit liegen in seinem
Umfange.
-
(Cramer 1786, Sp. 1185):
As dur hat in Ansehung seines Characters wenig Verbindung mit den vorhergehenden
Tonarten, graenzt aber nahe an das ihm folgende Es dur. Alles Befremdende
im Verstande der vorigen Tonart [Cis-Dur] geht verloren. Glaenzende Majestaet,
die aber doch endlich, weil sie selten ruehrt, und immer in ihrer Eigenen
Wuerde bleibt, den aufmerksamen Kenner zuwider wird, tritt an seine Stelle.
-
(Heinse 1795, 1. Bd., S. 55):
As dur ist Majestaet von Koenig und Koenigin.
-
(Knecht 1803):
dumpf und schwarz
-
(Hoffmann 1815):
As-Dur-Accord (pianissimo): Was rauscht denn so wunderbar, so seltsam um
mich her? - Unsichtbare Fittige wehen auf und nieder - ich schwimme im duftigen
Aether. [...]
-
(Hand 1837):
[...] ist die Tonart, bei welcher die Seele für ein Ueberirdisches aufgeht,
und Ahndungen eines Jenseits oder einer höheren Beglückung faßt
[... sie] zeichnet den frommen, Frieden Gottes athmenden Sinn und erhebt
zur Unendlichkeit eines seligen Gefühls [...] Es kann aber die
bedeutungsvolle Sehnsucht auch eine dunklere Farbe annehmen oder mit Schwermuth
wechseln [...]
-
(Berlioz 1856):
Doux, voilé, très noble
[süß, verhangen und sehr edel]
-
(Charpentier 1690):
Dur et Plaintif
[herb, klagend]
-
(Schubart 1784/85, S. 378f):
Stark gefärbt, wilde Leidenschaften ankündigend, aus den grellsten
Farben zusammen gesetzt. Zorn, Wuth, Eifersucht, Raserey, Verzweifelung,
und jeder Jast des Herzens liegt in seinem Gebiethe.
-
(Cramer 1786, Sp. 1185):
Erhabenheit macht den Stolz der vorigen Tonart [E-Dur] ertraeglich.
-
(Heinse 1795, 1. Bd., S. 55):
Im H dur verschwindet schon der Stand der Natur [= C-Dur] einigermaaßen.
-
(Grétry 1797):
brillante et folâtre
[glänzend und ausgelassen]
-
(Hand 1837):
[...] weichste Tonart [...] In langsamer Bewegung eignet diese Tonart
vorzüglich für Todtengesänge. Umgesetzt in die Unnatur
gewährt diese Tonart im ironischen Hohn auch Töne der Hölle
[...]
-
(Berlioz 1856):
Noble, sonore, radieux
[erhaben, volltönend, strahlend]
-
(Bartolus 1614):
Das B wird der Sonnen zugeeignet, daher gleich wie die Sonne alles lebhafftig, pralerisch, gravitetisch, ansehnlich vnd prächtig machet, also auch die Stücke, so aus dem B gemachet, oder gesungen werden, (deren ich wol für meine person vber zwey nicht gesehen) erregen gar einen lebhafften, pralerischen, gravitetischen, ansehnlichen, prächtigen vnd stoltzen muth. Aber die Componisten machen gar selten ihre melodeyen vnd Stücke aus diesem Clave oder Thon. Worumb aber solches geschehe, möchte ich eigentlich gerne wissen.
-
(Charpentier 1690):
[...]
[großartig, freudig]
-
(Mattheson 1713, S. 249):
sehr DIVERTISSANT [unterhaltend] und prächtig; behält dabey gerne
etwas MODESTES [Bescheidenes] und kan demnach zugleich vor MAGNIFIC
[Großartiges] und MIGNON [Kleinigkeiten] PASSIren [durchgehen]. Unter
anderen QUALITÄten die ihm KIRCHERUS [Athanasius Kircher: Musurgia
universalis, 1650] beyleget / ist diese nicht zu verwerffen: [...] Er erhebet
die Seele zu schweren Sachen.
-
(Rameau 1722):
[...] convient aux tempestes, aux furies & autres sujets de cette
espece.
[eignet sich für Unwetter, Furientänze und andere Themen dieser
Art]
-
(Vogler 1779):
[dient] zur Daemmerung.
-
(Vogler 1781):
[kann] die Einsamkeit schildern
-
(Ribock 1783):
B dur ist Majestaet, ruhig in seiner Groesse, gewaltig wirkend ohne Operositaet,
drueckend ohne zu kneipen; es ist glaenzendes, tiefes Cramoisy,
Gewuerznaegelngeruch.
-
(Schubart 1784/85, S. 377):
heitere Liebe, gutes Gewissen, Hoffnung, Hinsehnen nach einer bessern Welt.
-
(Cramer 1786, Sp. 1185):
herablassende Groeße mit ehrwuerdigem Ernste gemischt
-
(Heinse 1795, 1. Bd., S. 55):
B dur hat gleichsam die Wuerde von Magistratspersonen.
-
(Grétry 1797):
noble, mais moins que celle d'ut majeur, et plus pathétique que celle
de fa tierce majeure
[erhaben, aber nicht sosehr wie C-Dur, und leidenschaftlicher als F-Dur]
-
(Knecht 1803):
lieblich und zaertlich
-
(Hoffmann 1815):
B dur (accentuato): - Welch lustiges Leben in Flur und Wald in holder
Frühlingszeit! - Alle Flöten und Schalmeien, die Winters über
in staubigen Winkeln wie zum Tode erstarrt lagen, sind wach worden und haben
sich auf alle Lieblingsstückchen besonnen, die sie nun lustig trillerieren
gleich den Vögelein in den Lüften.
B dur mit der kleinen Septime (smanioso): Ein lauer West geht wie ein
düsteres Geheimnis dumpf klagend durch den Wald, und wie er
vorüberstreift, flüstern die Fichten - die Birken untereinander:
Warum ist unser Freund so traurig worden? - Horchst du auf ihn, holde
Schäferin?
-
(Hand 1837):
eine offene helle Tonart, dient [...] dem glaubensvollen Aufblick, und vermag
die ruhige Betrachtung zu beleben. Diese Belebung kann durch Rhythmus und
Melodie so gesteigert werden, daß auch fröhlicher Jubel einer
ausgelassenen Freude und einer muthvollen Kraft darin sich darstellt [...]
-
(Berlioz 1856):
Noble mais sans éclat
[erhaben, aber ohne Glanz]